Dreizehnte Station : Jesus wir vom Kreuz abgenommen

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“ Dann sagte er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“ Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: „Mich dürstet.“ Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: „Es ist vollbracht!“ Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. (Joh 19, 25-30)

Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. (Mt 27, 50-51)

MEDITATION


Mein Kind! Jetzt bist du wieder in meinen Armen. Jetzt bist du in dieser Taufe getauft, die du so sehr ersehnt hast. Wie bist du noch so jung! Dein Leben war noch nicht am Ende. Ich weiß, mein Jesus, dass weder Judas, noch Kajaphas, noch Pilatus, noch die Soldaten, selbst die Lanze dein Leben hätten wegnehmen können, wenn du es nicht aus Liebe hingegeben hättest. Du, Herrscher der Welt. Du bist geboren, ohne mich zu verletzen, du hast das Kind der Witwe von Naïm auferweckt, du hast das Ohr des Malchus geheilt. Mein Jesus, ich habe in meinem Herzen all deine Worte bewahrt, all die Worte, die mir schon von dem Engel vor deinem Kommen gesagt worden waren. Ich weiß, dass deiner Herrschaft kein Ende sein wird. Ich wusste, dass mich ein Schwert durchdringen würde. Ich erinnere mich an Simeon und an seine Prophezeiung, ich erinnere mich an die anderen Prophezeiungen, an all das, was der Messias aushalten müsste, um in seine Herrlichkeit einzutreten. Was du alles ausgehalten hast, mein Kleiner! Deiner durchstochenen Stirn, deine genagelten Hände, dein offenes Herz. Ich würde mich gerne in deinen Wunden verstecken, in deiner Seite. Mein Sohn, nimm mich mit dir mit.

Deine Worte wohnen in mir. Es gibt nur noch sie in mir: „Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden“, wahrhaftig, mein Sohn, du wusstest alles von vornherein, „aber am dritten Tag wird er auferstehen.“ Und am dritten Tag auferstehen! Dein Versprechen erfüllt mir Herz und Seele. Dein Versprechen hallt in meinem Körper wider. Ich warte, wie damals auf dem Weg nach Betlehem. Mein Kleiner, ich bin deine Mutter und das für immer. „Siehe, dein Sohn.“ Ich bin noch deine Mama, wenn ich die Mutter deines Jüngers bin, die Mutter aller deiner Jünger, die Mutter aller, die du liebst.

Vater! Gerechter Vater! Gerechtigkeit für meinen Sohn!

GEBET


Gegrüßet seist du Maria,
voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.