Achte Station : Jesus und die Frauen aus Jerusalem

Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? (Lk 23, 27-31)

MEDITATION

Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. (Lk 13, 34)
Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt. (Lk 19, 42-44)
„Den ganzen Tag habe ich meine Hände zu einem ungläubigen und rebellischen Volk ausgestreckt.“ Jerusalem! Jerusalem! Du hast mich einst mit der grünen Farbe deiner Palmen bejubelt, jetzt schlägst du dir auf die Brust und führst mich zur Folter. Selig die die weinen, die ihre Sünden und auf die der ganzen Welt beweinen. Selig die weinen, dass sie vor der Liebe des Vaters geflohen sind und ihm nicht gehorcht haben. Ihr weint, dass ihr mich leiden seht, aber ihr weint nicht über das, was mich leiden lässt. Weint nicht um mich. Ich arbeite an eurem Heil. Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht.

GEBET

Herr,
wir nehmen Anteil an deine Qualen, doch gib,
dass wir über uns selbst und über unsere Kinder weinen. Befreie uns von unserer Oberflächlichkeit;
zeige uns unsere verborgenen Fehler.
Möge der Lebenssamen des Weinstocks deines
Sohnes das Holz unserer trockenen gewohnten Herzen.