Zehnte Station : Jesus wird seiner Kleider beraubt
Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: „Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll.“ So sollte sich das Schriftwort erfüllen: „Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand.“ Dies führten die Soldaten aus. (Joh 19, 23-24)
Ich gebe mein Leben hin, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. (Joh 10, 17-18)
MEDITATION
Vater, ich von dir alles erwartet und nichts hat mir je gefehlt. Ich hatte nicht mal einen Stein, um mein Haupt auszuruhen. Du hast für mich den jungen Esel beim Einzug in Jerusalem und den Raum des letzten Abendmahls bereitet; alles, was ich für das Passah-Fest gebraucht habe. Ich bin einverstanden, dass man mich meiner Kleider beraubt.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben. Ich habe ihnen Brot und Fisch gegeben. Ich geben ihnen gerne, was mich am meisten berührt. Ich gebe mein Blut, ich gebe mein Leben. Die Schrift erfüllt sich. Vater! Bewahre mein Untergewand vor dem Zerreißen! Gib, dass alle, die sich an mich binden, vollkommen geeint seien, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Selig sind sie, dass sie die Ehre meines Fleisches nehmen. Die Blicke geißeln mich. Vater, du wolltest weder Opfer, noch Oblation; aber du hast mir einen Leib geformt… So habe ich gesagt: Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Herr, zu tun. Vater, du hast das Opferlamm gefunden.
GEBET
O, Gott unser Vater,
wegen der Erniedrigung Jesu, heile unsere Augen.
Rette alle, die aufgrund der menschlichen Bosheit ihrer Würde beraubt werden.
Wandle den Blick der Schuldigen und tröste die Opfer.